Zimtschnecken mit Zwetschgen
Zimtschnecken mit Zwetschgen
Pünktlich zur Zwetschgenzeit gibt es für euch Zimtschnecken mit Zwetschgen. Das Zwetschgenkompott für diese saftigen, fluffigen Hefeschnecken habe ich selbst gemacht und auch eine ordentliche Portion Zimt mit in die Füllung gepackt. Wenn ihr also mal einen klassischen Zwetschgendatsachi etwas anders interpretieren möchtet, dann sind diese Zimtschnecken die Lösung. Das Rezept ist einfach, schmeckt garantiert und kann auch ganz leicht vorbereitet werden.
Hefeschnecken - so werden sie luftig und locker
Damit euch ein fluffiger Hefeteig gelingt, müsst ihr tatsächlich nicht viel beachten. Am wichtigsten ist die Temperatur der Milch. Diese sollte lauwarm und nicht wärmer als 30 Grad sein. Sonst sterben die Hefepilze ab und euer Teig geht nicht auf. Wichtig ist auch, den Teig lange genug zu kneten, damit sich das Glutengerüst im Teig bilden kann. Euer Teig ist fertig, wenn er sich gut vom Schüsselrand löst und nicht mehr klebt. Außerdem mag es der Teig schön warm. Lasst ihn also immer in Ruhe an einem warmen Ort gehen. Hefeteig ist kein schneller Teig, sondern benötigt Ruhe und Zeit. Ihr könnt den Teig für die Zimtschnecken mit Zwetschgen tatsächlich aber auch schon am Vortag zubereiten und über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Dann könnt ihr sogar die Hefe von 20g auf 8g verringern.
Zwetschgendatschi - ein Klassiker
Zu den Zimtschnecken mit Zwetschgen hat mich ein klassischer bayerisch-schwäbischer Kuchenklassiker inspiriert: der Zwetschgendatschi. Der wurde um 1830 von Jakobine Weiler in Augsburg erfunden. Sie erwähnte im zweiten Band des “Augsburger Kochbuchs” einen flachen Hefekuchen mit reifen, aufgeschnitteten Zwetschgen, der vor dem Backen noch mit Zimt & Zucker und je nach Wunsch mit gestiftelten Mandeln bestreut wurde. Der Name “Datschi” könnte vom schwäbischen Wort “datschen” stammen, was soviel bedeutet wie “flach drücken”. In Schwaben ist der Kuchen besonders im Spätsommer überall zu finden.
Zwetschge oder Pflaume?
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen? Rein botanisch gesehen gehören Zwetschgen zur Familie der Pflaumen, man kann also auch Pflaume zur Zwetschge sagen. Tatsächlich werden aber die länglichen, spitz zulaufenden Früchte mit dunkelblauer oder schwarzblauer Schale Zwetschge genannt. Als Pflaumen werden eher die runden Früchte bezeichnet, die farblich von gelb über rot bis blau gehen. Zwetschgenkerne lassen sich zudem viel einfacher vom Fruchtfleisch trennen, als bei klassischen Pflaumen. Zwetschgen - in Österreich auch Zwetschken genannt - werden traditionell oft zu Zwetschgenkompott, Zwetschkenröster oder eben zu Zwetschgendatschi verarbeitet.
Zimtschnecken mit Zwetschgen
Zwetschgendatschi in Zimtschneckenform
für 12 Stück - Zubereitung: ca. 2 Stunden (inkl. Gehzeit)
ZUTATEN:
Für das Zwetschgenkompott:
500 g Zwetschgen
1 TL Zimt
3 EL brauner Zucker
Für den Teig:
550 g Weizenmehl (Typ 405 oder 550)
20 g frische Hefe
70 g Zucker
220 ml lauwarme Milch
100 g flüssige Butter
1 TL Salz
1 Ei (M)
Außerdem:
150 g sehr weiche Butter
200 g brauner Zucker
3 EL Zimt
ZUBEREITUNG:
Für die Füllung 500 g Zwetschgen waschen, halbieren, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Dann zusammen mit 1 TL Zimt und 3 EL braunem Zucker in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen, dann Herd auf mittlere Hitze herunterschalten (bei meinem Induktionsfeld war es Stufe 6 von 9) und 10 Minuten köcheln lassen. Nur gelegentlich umrühren, damit die Zwetschgen nicht allzu sehr zerfallen. Dann vom Herd ziehen und vollständig abkühlen lassen.
Für den Teig 550 g Weizenmehl in den Topf der Küchenmaschine geben und in der Mitte eine Mulde bilden. Dann 20 g frische Hefe in die Mulde bröseln, etwa 1 EL Zucker darüber geben und mit etwas Milch übergießen. Mit einer Gabel vorsichtig verrühren, dabei etwas Mehl vom Rand der Mulde mit hineinmengen. Den Vorteig 10 Minuten abgedeckt gehen lassen. Dann die restlichen Zutaten für den Teig dazugeben und mit dem Knethaken der Küchenmaschine 10 Minuten auf niedriger Stufe geschmeidig rühren.
Den Teig auf einer bemehlte Fläche geben, dehnen und falten, d.h. den Teig nach außen ziehen und zur Mitte hin falten. Rundherum wiederholen, dann mit der gefalteten Seite nach unten zu einer Kugel formen und in einer sauberen Schüssel abgedeckt ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Nach dem Gehen den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche rechteckig ausrollen (ca. 30x40cm) und eine große Auflaufform einfetten. Die sehr weiche Butter (150g) mit 3 EL Zimt und 200 g braunem Zucker mischen und vorsichtig & gleichmäßig auf dem Teig verstreichen. Dann das abgekühlte Zwetschgenkompott darauf verteilen und verstreichen. Den Teig von der langen Seite her vorsichtig aufrollen.
Den Teig mit einem Faden oder einem sehr scharfen Messer in 12 gleiche Stücke teilen und mit etwas Abstand nebeneinander in die Auflaufform setzen. Nochmals abdecken und weitere 30 Minuten gehen lassen.
Den Backofen auf 170 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Dann die Zimtschnecken im Ofen für 25-30 Minuten goldgelb backen.
Möge der Schneebesen mit euch sein,
euer Backbube