Gaumenfreude Streetfood Markt in Ulm - Eine kleine Abrechnung mit Nörglern und Kritikern

Eigentlich wollte ich keinen Beitrag über den 1.Ulmer Streetfood Markt schreiben, denn am Samstag war Kulturnacht in Ulm und ich stand den ganzen Tag auf der Bühne und am Sonntag hab ich außer ein paar Instagram-Bildern kein brauchbares Bildmaterial hinbekommen. Aber die vielen negativen Kommentare auf Facebook, die sich hauptsächlich um das Eintrittsgeld und die Taschenkontrollen drehen, haben mich dazu animiert es doch zu tun. Diesen Kommentaren und dem langsam in Ulm extrem überhand nehmenden Genörgel an allem was neu, cool, modern und angesagt ist muss etwas entgegengesetzt werden: Der Streetfoodmarkt 

„Gaumenfreude“, der auch z.B. jeden Donnerstag in Stuttgart gastiert, war zum ersten Mal in Ulm. Zum ersten Mal bot sich also die Möglichkeit an über 40 Ständen aus dem In- und Ausland absolut sensationelle kulinarische Genüsse zu erleben. Zum ersten Mal kam damit ein bisschen kulinarisches Großstadt-Feeling nach Ulm. Und was machen die meisten Ulmer. Kritisieren! Der Markt war eingezäunt und kostete 3€ Eintritt, am Eingang gab’s zudem Taschenkontrollen. Also liest man auf Facebook „3€ Eintritt – das ist voll die Abzocke!“ – „3€ ist ne absolute Frechheit!“ usw. usw. Und natürlich zahlen die Meckerer die 3€ dann doch, aber ihre Stimmung ist schon vermiest. Und darum fällt ihnen dann auch nicht mehr auf, wie lecker alles schmeckt. Dann werden in deren Augen aus absolut normalen Portionsgrößen, die es auf jedem anderen Streetfoodmarkt gibt, plötzlich „Kinderportionen“ oder „Notrationen für Hilfsbedürftige“. Und dann kommen Sätze wie „Da gab’s viel zu viele Stände mit Burgern“ – Das mag stimmen, aber wenn man genau hinschaut, dann merkt man, dass jeder Burger anders ist.

Man darf natürlich kritisieren, aber dann bitte auch konstruktiv. Zugegeben – ich selbst war auch etwas verwundert über den Eintritt und darüber, dass der Markt eingezäunt war, da ich schon auf vielen Streetfoodmärkten in ganz Deutschland war und das dort nie der Fall war. Aber hey, davon lass ich mir doch nicht die Vorfreude auf das ganze leckere Zeug verderben. Der Markt war zum ersten Mal in Ulm und man muss den Veranstaltern auch erst mal eine Chance geben etwas zu ändern. Und nicht gleich völlig unüberlegt mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten gegen ihn schießen. Wer sich über 6€ für einen handgemachten Burger mit Pulled Pork, handgemachtem Cole Slaw, selbst gemachtem Baconjam und handgemachten Fries aufregt, der sollte beim nächsten Fastfood-Restaurantbesuch einfach mal schauen, was ein großer Burger einzeln kostet oder gar nicht erst auf einen Streetfood Markt kommen.

Ich würde jedenfalls absolut verstehen, wenn der Veranstalter keine Lust mehr auf Ulm hat, denn das was auf Facebook passiert ist, ist stellvertretend für eine Bewegung, die Ulm für mich langsam immer unattraktiver macht. Alles was neuartig ist, was zu einem modernen, urbanen Umfeld gehört wird in Ulm ratzefatze platt gemacht. In welcher anderen Stadt gibt es schon einen Verein, der dafür sorgen will, dass es in der Innenstadt ruhig ist!? In welcher anderen Stadt müssen beim eigenen städtischen Feiertag um Mitternacht die Schotten dicht sein!? Ulmer, gebt doch auch mal etwas Neuem eine Chance, und wenn ihr kritisiert, dann tut das auf humane und respektvolle Weise. Eure Haterkommentare, die echt zu 80% unter die Gürtellinie gingen und deshalb, wie ich finde, zu Recht vom Veranstalter gelöscht wurden, sind nicht nur dem Veranstalter gegenüber unfair sondern vor allem denjenigen, die dort ihre leckeren Speisen anbieten. Denn die stehen bei Wind und Wetter in ihrem Foodtrucks und machen mit viel Hingabe und Leidenschaft absolut authentische Speisen, die man nicht alle Tage auf den Tisch bekommt, besonders nicht in Ulm.

ch finde, dass dieser Markt eine absolute Bereicherung für unsere Stadt war und ich habe jeden einzelnen Euro von Herzen gern ausgegeben. Und hey, wisst ihr was? Selbst wenn der Burger 7€ gekostet hat, hab ich trotzdem noch ’nen Euro als Trinkgeld draufgelegt. Und warum? Weil ich die Arbeit der Menschen dort respektiere und zu schätzen weiß. Anstatt mir Gedanken über lächerliche 3€ Eintritt zu machen, habe ich mich mit den Menschen hinter den Tresen unterhalten, mir ihre Storys zu ihren kulinarischen Leckerbissen angehört, Spaß gehabt und mich einfach sauwohl gefühlt. Und ich hab ordentlich reingehaun: Es gab großartigen Pulled Turkey mit Patata Chips, Cole Slaw und Mango-Salsa von EaTbox, einen sensationellen Mohn-Zwetschgen-Strudel von Poushe, Oberleckere Grilled Pineapple Popsicles von Popletas und hausgemachtes Eis (4 Kugeln für mich: Erdbeer-Minze, Basil Smash, Gesalzenes Karamell und Orange Ingwer) von Claus Eismanufaktur. Alles war absolut köstlich und jeden einzelnen Cent wert.

Ich kann wirklich nur hoffen, dass sich der Veranstalter nicht von den negativen Stimmen, die leider in den sozialen Medien immer die Oberhand haben und absolut nicht repräsentativ sind, abschrecken lässt und den Streetfoodmarkt nochmal nach Ulm kommen lässt. Denn es gibt zum Gück noch genug Menschen in Ulm, die so ein tolles Event zu schätzen wissen. #my2cents

Möge der Schneebesen mit euch sein,

Euer Backbube

 

PS: Der Shitstorm darf losgehen ;)

Gefällt dir der Beitrag? Dann unterstütze backbube.com und teile den Beitrag

Zurück
Zurück

Haselnusskuchen mit Feigen, Schokolade, Walnüssen und Honig

Weiter
Weiter

Ein Blumenkranz aus Buttercreme - eine Hochzeitstorte mit Blüten der ganz besonderen Art - schlicht und verspielt zugleich